10 Kritikpunkte an der Jagd

Die Jagd ist ein vielseitiges Thema und es gibt viele Meinungen. Jede Person hat eine Position, ob die Jagd gut und richtig läuft oder ob sie verboten gehört. Es ist ein sehr großes Thema, wo sehr viel emotional gesprochen wird. Leider wird selten sachlich über die Jagd berichtet und gezeigt, warum die Jagd so abläuft.

In diesem Artikel wollen wir daher 10 Kritikpunkte an der Jagd in Deutschland näher betrachten. Es ist sicher keine abschließende Betrachtung der Jagd, aber gibt einen Überblick darüber, was mit der Jagd in Deutschland nicht gut läuft und wo Kritik angebracht ist.

Wir haben bereits einen anderen Artikel über das Thema der Jagd verfasst. In dem wir uns mit den 10 Gründen für die Jagd in Deutschland beschäftigt haben.

Im Folgenden wollen wir die 10 Kritikpunkte nennen, beschreiben und näher betrachten. Dabei sind die meisten Punkte nicht eindeutig und es gibt unterschiedliche Ansichten, ob und wie die Kritik zutrifft und wir damit umzugehen ist. Ihr könnt also gerne kommentieren oder uns eine E-Mail schreiben, wenn ihr weitere Informationen habt oder eine andere Meinung vertretet.

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Bejagung führt zu mehr Wild

Ein Punkt, der oft ins Feld geführt wird, ist der wachsende Wildbestand in Deutschland. Die Kritik ist dabei, dass die Jäger das Wild pflegen und gerne noch mehr Wild haben. Es wird sich nicht an den natürlichen Wildbeständen orientiert. Das Ziel sei, so viel Wild wie möglich im Revier zu halten.

Die Argumentation dahinter wird uns in späteren Punkten auch immer wieder begegnen. Die Beobachtung ist, dass obwohl wir wachsende Abschusszahlen haben, nimmt auch der Wildbestand weiter zu. Also haben die Jäger keine Auswirkung auf die Regulierung von Wild. Daher kann auch der Schutz nicht erfüllt werden und die Aussage, dass die Jäger eine Überpopulation aufhalten, stimmt demnach nicht.

Die Beobachtung, dass wir mehr Wild haben, stimmt tatsächlich. Wir können beobachten, dass besonders bei den Wildschweinen ein enormes Wachstum hinzugekommen ist. Auch bei einigen anderen Wildarten.

Faktencheck:

Die Beobachtung stimmt, wir haben mehr und mehr Wild in Deutschland. Das stellt auch der Deutsche Jagdverband in einem Interview fest. Dabei wird auch die Feststellung gemacht, dass es kein rein deutsches Problem ist. So steigen mit den Wildbeständen auch die Abschusszahlen. Die Jäger sind also auch bemüht mehr zu schießen.

Jedoch sind die Ursachen dafür sehr komplex. Die Jäger sind nicht zwingend verantwortlich für die steigenden Zahlen.

Durch den Waldumbau sind die Wälder weniger übersichtlich, damit bieten sich dem Wild mehr Rückzugsorte. Weiter sind die Winter mild und so sterben weniger Tiere und besonders die Jungtiere erfrieren selten. Als letzten Punkt ist noch die Veränderung in der Landwirtschaft anzumerken. Dort werden in den letzten 30 Jahren deutlich mehr Energiepflanzen angebaut, die auch optimal für Futter geeignet sind. So sind die Futterverfügbarkeit und der Energiegehalt gestiegen. Das führt zu einer besseren Entwicklung der Jungtiere, die in der Folge auch schneller geschlechtsreif werden und so sich besser vermehren können.

https://www.jagdverband.de/bestandsexplosion-bei-einzelnen-wildarten-ist-kein-deutsches-phanomen

Auch ohne Jagd Regulierung

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Regulierung der Wildbestände auch ohne Jäger auskommt. Die Natur erholt sich von selbst und findet ihr Gleichgewicht. Besonders gerne wird dabei von Jagdgegner das Schweizer Kanton Genf angeführt. Dort gab es aufgrund eines Bürgerentscheides ein Jagdverbot.

Gerne wird dies angeführt, dass es auch ohne die Jagd geht und die Wildbestände sich anpassen. Doch was ist dran an dem Gedanken, dass wir keine Jäger mehr brauchen?

Faktencheck:

Der Bürgerentscheid im Schweizer Kanton ist tatsächlich wahr. Dort wurde im Mai 1974 abgestimmt und die Jagd verboten. Dabei muss angemerkt werden, dass die Wahlbeteiligung sehr gering war. Die Jagdgegner haben sich besser gruppiert und aufgrund besserer Öffentlichkeitsarbeit mehr Stimmen gewinnen können.

Jedoch hat das nicht ein komplettes Jagdverbot zur Folge gehabt. An dieser Stelle gehen die Berichterstattungen und die Realität in Genf auseinander.

Gerne wird bei Jagdgegner die Realität gemalt, dass dort keine Jäger mehr aktiv sind.

In der Realität sind in dem Kanton drei „Umwelthüter“ angestellt. Sie kümmern sich um die Jagd und Fischerei. Eine Stelle ist allein für die Wildschweinbejagung zuständig. Das Programm kostet den Kanton pro Jahr 600.000€. Aus der Region wird berichtet, dass es also auch nicht ohne Jäger geht. Es ist lediglich das Verbot der Hobbyjagd.

Auch der Kanton zeigt, dass es ohne Jagd eben nicht geht. Pro Jahr werden dort um die 200-250 Wildschweine geschossen. Dabei gibt es auch immer mal wieder Jahre in denen 400 und mehr Wildschweine geschossen werden

https://schweizerjaeger.ch/file/73/jagdfreier-kanton-genf.pdf

Die Hege und Naturschutz sind selektiv

Ein Kritikpunkt ist auch die selektive Pflege. Es würde sich nur um die jagdbaren Wildarten gekümmert. Die anderen Wildarten sind nur Nebensache. Dabei gehe es den Jägern allein um die Nutzung von ihren speziellen Tierarten, diese werden besonders gefüttert und gepflegt.

Faktencheck:

Es ist auf jeden Fall richtig, dass in den verschiedenen Revieren spezielle Fokusarten existieren. Dies ist allerdings nicht nur auf den einzelnen Jäger zurückzuführen. Sondern vielmehr liegt die Ursache auch in dem Revier selbst. Wenn wir ein reines Waldrevier pachten, dann wird dort das Rehwild eine besondere spielen. Die Jäger haben die Aufgabe, die Forst- und Landwirtschaft zu ermöglichen. Daher müssen sich auch Wildschäden abwenden.

In einer hauptsächlich durch Landwirtschaft geprägten Region spielen Wildschweine eine große Rolle, denn sie sind dort für die Schäden verantwortlich. Also gibt es solche Schwerpunkte tatsächlich. Sie machen auch zum Teil Sinn.

So kann es durchaus vorkommen, dass sich die Jäger nur um diese Art kümmern. Das ist auch im Besonderen dann der Fall, wenn es so viel Aufwand ist.

Der Kritikpunkt ist insofern gerechtfertigt, dass die Jäger keine Verpflichtung haben sich um alle Wildarten zu kümmern. Das wäre in dem Falle noch weiter zu beschreiben.

Es schließt aber auch nicht aus, dass es Jäger gibt, die sich auch für andere Arten einsetzen. So sind auch viele an Bodenbrütern interessiert und setzen sich dafür ein, dass das Raubwild in der Region bejagt wird. Meist wird die Bejagung dann speziell auf Biotope und Zonen konzentriert. In diesen wird das Raubwild besonders stark bejagt, dass es sich aus dem Bereich zurückzieht.

Trophäen orientiert

Eines der wichtigsten Kritikpunkte an der Jagd ist die Trophäenjagd. Es würde sich nur auf die männlichen Tiere mit großen Kronen konzentriert. Dabei soll es den Jägern nicht um das Wild gehen, sondern nur die Trophäen mit nach Hause zu nehmen.

Diese Debatte ist schon sehr alt und sorgt auch unter Jägern für sehr viel Diskussionen. Aus den Diskussionen hat sich der Ökologische Jagdverband e.V. gegründet. Bei ihnen liegt der Fokus auf dem Wildmanagement und sie verzichten auf Trophäen und Traditionen.

Dabei gibt es so viele Meinungen zu dem Thema.

Faktencheck:

Die Statistiken führen meistens nur die Gesamtjagdstrecke pro Jahr und im Vergleich zu den Vorjahren auf. Daher lässt sich die genaue Zahl nicht direkt finden.

Dennoch wird wohl meistens mehr männliches Wild geschossen, da dies sicherer zu schießen ist. So ist die Jagdzeit für Rehböcke länger als für die Ricken. Es ist nicht immer ersichtlich, ob die Weibchen gerade führend sind. Also ob ein Jungtier folgt. Daher lässt sich vermuten, dass mehr männliches Wild geschossen wird. Statistisch wird auch mehr junges Wild geschossen. Daher lassen sich die Strecken schon als natürlich bezeichnen.

Die Schwierigkeit ist dabei meist noch, dass der Abschuss von führenden Muttertieren stark bestraft wird. Daher ist es einfacher männliches Wild zu schießen.

In unserer Umfrage hat sich auch ergeben, dass die Trophäe gerne mitgenommen wird, aber nicht ausschließlich die Absicht für die Jagd ist.

Jäger jagen auch bedrohte Arten

Ein weiterer Kritikpunkt hängt mit den Wildarten zusammen, die unter dem Jagdgesetz geregelt sind. Dort sind auch einige Arten gelistet, die auch auf der Liste für bedrohte Arten genannt werden. Hauptsächlich sprechen wir über den Feldhasen und die Waldschnepfe. Diese beiden Arten sind bedroht, werden allerdings weiter mit einer Jagdzeit bejagt.

Dabei sollten die Jäger sich auf die Füchse und das Raubwild konzentrieren, um so den Lebensraum des Feldhasen zu verbessern.

Als weitere Tierart wird oft auch der Fasan genannt. Dabei ist die Debatte noch vielseitiger, weil der Fasan für die Jagd nach Deutschland eingeführt wurde. So sind sich nicht alle einig, ob er erhalten werden soll. Es gibt auch Stimmen, die ihn nicht in Deutschland erhalten wollen, denn er besetzt Nischen von anderen Arten. Andersherum sind einige auch daran interessiert und setzen sich für der Fasan ein. Sie setzen jedes Jahr neue Jungtiere aus, damit sich so die Population erholt.

Faktencheck:

Die Bejagung der Waldschnepfe wird nur in geringer Menge betrieben und selten auch explizit. Beim Feldhasen ist es etwas anders. Besonders in den sogenannten Feldrevieren, die viel Ackerfläche haben ist die Niederwildjagd mit Treibjagden im Winter ein besonderes Thema.

Dabei wird auch speziell der Feldhase bejagt. Allerdings muss noch diskutiert werden, ob die Feldhasen tatsächlich bedroht sind. Generell wird bei den Feldhasen davon gesprochen, dass sie potenziell gefährdet sind. Es wird also beobachtet, dass ihre Anzahl abnimmt.

Also muss hier auch angemerkt werden, dass die Meinungen durchaus unterschiedlich sein können. Denn regional kann es auch viele Feldhasen geben.

Einige Jäger setzen sich auch besonders für die Lebensräume der Hasen ein. Die größte Bedrohung für die Feldhasen ist in der Landwirtschaft.

Kirrungen sind oft Futterplätze

Ein weiteres sehr umstrittenes Thema ist die Kirrung auch Anfüttern genannt. Dabei verteilt der Jäger Futter, besonders bei Wildschweinen ist es ein großes Thema.

Die Kirrung ist nicht zu verwechseln mit er Notzeitenfütterung. Die Notzeitenfütterung ist gesetzlich stark beschränkt und muss angeordnet werden. Es gibt auch Regionen, in denen sie sehr genau veranlasst wird.

Bei Kirrungen geht es oft um Mais und Äpfel, die für die Wildschweine an bestimmte Punkte gelegt werden. Dort sollen sie sich regelmäßig sammeln, um so die Bejagung zu erleichtern. Dann können die Jäger sie direkt an diesen Punkten treffen. Oft werden an diesen Plätzen auch Wildkameras oder Uhren in die Futtervorrichtungen gesteckt. Sodass die Anzahl und auch die Uhrzeit sehr genau vorherbestimmt werden.

Der Vorwurf bei den Kirrungen ist, dass die Jäger sich das Wild Fett füttern. Also das Futter in größeren Mengen ausgeliefert wird, als es für eine Kirrungen für die Jagd notwendig wäre.

Faktencheck:

Kirrungen erfüllen einen speziellen Sinn und haben eine Aufgabe. Besonders die Salzlecken fördern einen gesunden Wildbestand. Es gibt auch Alternativen zu den Kirrungen. Mit Buchenholzteer lässt sich ein ähnliches Ergebnis erzeugen.

Kirrungen sind in Regionen mit einem großen Futterangebot grundsätzlich schwierig. Dennoch ist eine gewisse Begeisterung für Kirrungen vorhanden.

Jedoch werden bei diesem Thema Ausnahmen zur Regel gemacht. Die meisten Jäger halten sich auch an die Vorschriften für die Kirrungen, denn eine Kirrung kostet auch Geld. Es gibt jedoch wie überall sonst auch Ausnahmen und negative Beispiele. So können an einigen Stellen ganze Berge an Futter gefunden werden. Also ist ein wenig dran an der Kritik, allerdings ist die Kirrung nicht für alle Wildarten und auch nicht in allen Revieren übermäßig eingesetzt.

Jäger haben Arten eingeführt

Weiter wird an den Jägern kritisiert, dass sie Wildarten nur für die Jagd auswildern und so fremde Arten nach Deutschland bringen. Dazu zählen verschiedene Arten. So kommen Damwild und der Fasan aus Asien, das Muffelwild aus Südeuropa. Diese Arten sind tatsächlich für die Jagd nach Mitteleuropa gebracht worden. Jedoch schon vor Jahrhunderten. Daher müssen wir uns die Frage stellen, sind sie nicht über diesen Zeitraum schon einheimisch geworden?

Faktencheck:

Es wurden Wildarten für die Jagd nach Deutschland eingeführt. Diese Arten wurden vor Jahrhunderten nach Mitteleuropa gebracht und ausgewildert. Jedoch sind die meisten Arten sehr weit etabliert.

Die Probleme mit fremden Arten sind besonders von dem Waschbären, Bisamratte und Nutria. Diese Arten kommen alle aus Nordamerika und wurden für ihr Fell nach Europa importiert. Sie stammen also aus Fellfarmen. Zum Teil sind sie dabei ausgebrochen. Aber sie wurden auch von Tierschützern befreit. Diese Arten haben aktuell einen großen Einfluss auf unser heimisches Ökosystem. Es ist sehr schwer diese zu regulieren. Die Bejagung gestaltet sich äußerst schwierig.

Insgesamt ist die Frage also, ob die Arten für die Jagd tatsächlich schon als einheimisch angesehen werden können, da sie schon etliche Jahrhunderte in Mitteleuropa angesiedelt wurden.

Eine weitere offene Frage ist, ob sie tatsächlich so etabliert sind. Das Damwild ist auf jeden Fall etabliert. Es kommt in großen Mengen vor und wird sicher nicht mehr verschwinden. Das Muffelwild wurde in den letzten Jahren besonders vom Wolf gefressen und ist aktuell schon was aus der freien Wildbahn verschwunden. Der Fasan tut sich aktuell auch schwer. Wird von einigen Jägern gefördert, damit eine weitere Art in der landwirtschaftlichen Region lebt.

Blei in der Landschaft

In den letzten Jahren sind die Probleme mit bleihaltiger Munition bekannt geworden. Daraufhin wurde erforscht. Daher wird die Jagd kritisiert. Die Forderung ist klar, dass die Jagd bleifrei werden muss.

Was besonders auffällig ist, sind die Todesursachen bei Seeadlern. Diese sterben an einer Bleivergiftung. Denn die Überreste der Munition kann in Vögeln und Fischen landen. Jäger können die Innereien wieder zurück in die Natur bringen. Dadurch wurde auch für Aasvögel und Raubtiere das Blei zur Gefahr.

Ein weiteres Risiko besteht auch für Menschen, die viel Wild essen. Denn auch sie nehmen mehr Blei auf.

Faktencheck:

Das Thema zeigt eine sehr große Relevanz. Daher gibt es auch viele Änderungen in den Jagdgesetzen. So ist bereits vor Jahren bleifreie Munition verstärkt zum Einsatz gekommen. Beim Jägermagazin gibt es eine Übersicht, in welchen Bundesländern was erlaubt ist. Leider ist dort die letzte Aktualisierung von 2015.

In FSC zertifizierten Wäldern ist auch keine bleihaltige Munition mehr erlaubt. Daher ist dieser Kritikpunkt weniger relevant. Sicherlich ist dort noch einiges zu bewegen. Denn für die Jäger bedeutet bleifrei einen großen finanziellen Mehraufwand. Daher muss auch noch weiteres geregelt werden. Langsam aber sicher ist heutzutage der Standard bleifrei!

https://www.jaegermagazin.de/jagdausruestung/waffen-und-munition/bleifrei-hier-so-dort-anders/

https://www.forstpraxis.de/jagd-kein-blei-deutschen-fsc-zertifizierten-waeldern/

Schlechte Schützen

Ein sehr zentrales Thema sind die Schützen. Dabei wird besonders bei den Freizeit-Jägern kritisiert, dass sie nicht zielsicher sind. Es wird dabei angeprangert, dass sie selten üben und so Verletzungen vermehrt vorkommen. Die Jäger wollen gerne jagen, aber nehmen durch ihre geringe Übung und Praxis schlechte Schüsse in Kauf.

Besonders stark ist dies bei privaten Jagden. Bei der regelmäßigen Jagd ist auch mehr Übung vorhanden. Allerdings ist dies nicht vom Gesetzgeber geregelt und wird auch nicht nachgeprüft.

Faktencheck:

Das Problem ist auf jeden Fall vorhanden. Es ist bekannt, dass es auch schlechte Schützen gibt. Ein Punkt ist, dass die Übung auf dem Schießstand schnell teuer wird. Die Ausgaben für die Munition steigen enorm an. Besonders dann, wenn bleifrei geschossen wird. Bei den Jagdwaffen handelt es sich um große Kaliber. Das macht die Munition teurer als die Munition von Sportschützen, die häufig Kleinkaliber schießen.

Es macht aber für die Jagd keinen Sinn mit Kleinkaliber zu üben, denn dort ist kaum Rückstoß vorhanden. Das führt dazu, dass die Jäger nicht geübt werden mit dem Rückstoß umzugehen.

Ein Versuch die Schützen besser zu trainieren und sicherzustellen, dass nur zielsichere Schützen zum Einsatz kommen, ist die Einführung des Schießnachweis. So muss für bestimmte Jagden und in einigen Revieren für die Jagd ein Schießnachweis mitgebracht werden. Darauf ist das Ergebnis vom Schießstand beschrieben. So können schlechte Schützen nicht mitgehen auf die Jagd.

Zwei Anmerkungen sind allerdings notwendig. Erstens stellt ein Schießnachweis nicht sicher, ob die Schützen auch in der Aufregung der Jagd sicher schießen. Zweitens sind Jäger auch Menschen, das bedeutet Fehler können vorkommen. Dafür gibt es auch Regelungen auf den Jagden. So soll nach einem schlechten Schuss, die Jagd eingestellt werden. Denn den Tieren soll kein unnötiges Leid zugefügt werden. So kann auch die Optik verrutscht sein und so danebenschießen.

Für den Schießnachweis sind die Regelungen der einzelnen Bundesländer unterschiedlich!

Zu viel Brauchtum und zu wenig Wildtiermanagement

Ein Kritikpunkt, der gerne an der Jagd geübt wird, ist die Betonung des Brauchtums und der Tradition. Es wird sehr viel Wert auf die Waidmännigkeit gelegt. Das widerspricht zum Teil den wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Ein paar Beispiele sind zum einen in der Jägersprache, dass Geweih des Rehbocks heißt „Gehörn“, hat aber nicht mit Hörner zu tun. Dies ist noch ein kleiner Unterschied.

Ein größeres Thema ist das Streckelegen. Am Ende des Jagdtages wird dabei jedes Tier auf einen Platz gelegt. Absicht dahinter ist, dass das Wild geehrt werden soll. Das ist auf der einen Seite wichtig, dass es nicht zu einer Schlachtung wird. Es ist eine Erinnerung daran, dass wir Leben nehmen. Auf der anderen Seite sollten die Tiere in die Wildkammer aufgehängt und gekühlt werden.

Das Brauchtum hat viel mit der Jagd zu tun und wird auch geprüft für den Jagdschein.

Faktencheck:

Beim Brauchtum gehen die Meinungen auseinander. So haben sich hier die Jägergruppen untereinander stark zerstritten. Die einen befürworten das Brauchtum, die anderen wollen möglichst wenig Brauchtum. Daher haben sich Fronten gebildet.

Das resultiert auch in den Verwerfungen zwischen dem Deutschen Jagdverband und dem ökologischen Jagdverband. Die Streitigkeit ist auch zwischen Jägern und Förstern zu merken. Es geht tief in die Jägerschaft hinein.

Es gibt dafür keine einfache Lösung. Leider wird der gemeinsame Wert der Jagd oft vergessen. Jäger sind Jäger. Jedoch scheinen die Differenzen manchmal zu überwiegen.

Der Kritikpunkt ist in einigen Belangen durchaus gerechtfertigt. Die Diskussionen werden nicht nur in der Öffentlichkeit ausgefochten und kritisiert, sondern auch innerhalb der Jägerschaft.

Abschließende Gedanken

Zusammenfassend kann man nach diesen ganzen Punkten sehr viel mehr noch an der Jagd kritisieren. Aber einen Punkt können wir nicht übersehen. Die Jagd ist nötig. Bisher gibt es kein gutes Beispiel, dass die Natur in Mitteleuropa ohne Jäger auskommt. Da kann sich auch Deutschland nicht raushalten.

Die Frage ist also vielmehr, wie sollte die Jagd der Zukunft aussehen? Es gibt viele Gesprächsthemen, die wir dafür besprechen müssten.

Es gibt viele unterschiedlichen Ansichten zur Jagd und mir ist auch bewusst, dass nicht jeder Jäger sein möchte. Bitte geht dennoch freundlich miteinander um. Zeigt Verständnis für die Emotionen der anderen. Aber versucht in den Diskussionen sachlich zu bleiben.

Falls wir etwas vergessen haben oder ihr weitere Informationen oder Fragen habt, dann schreibt uns gerne oder kommentiert unten und lasst uns an eurem Wissen teilhaben!

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