Die Douglasie für klimaresistente Wälder

Wir sprechen aktuell sehr viel über die Probleme mit den Fichten. Die Douglasie als neue Nadelbaumart wird dabei oft als Ausweg angesprochen. Viele sehen in der Douglasie den Ersatz für die Fichte auf den meisten Standorten. Doch was heißt das eigentlich für uns?

Im Folgenden wollen wir die Douglasie einmal besser kennenlernen.

Wichtig! Merkkasten der wichtigsten Aussagen

  • Die Douglasie wird oft als Ersatz für die Fichte auf den meisten Standorten betrachtet.
  • Sie stammt aus Nordamerika und ist hier in Deutschland 50-60 m hoch und bis zu 1 m dick.
  • In Nordamerika kann die Douglasie bis zu 700 Jahre alt werden, während sie in Deutschland noch nicht lange genug angepflanzt wurde, um dieses Alter zu erreichen.
  • Die Douglasie hat weiche Nadeln, die beim Reiben nach Orangen duften, und entwickelt im Laufe der Zeit eine starke Borke.
  • Die Forstwirtschaft in Deutschland begann vor 130-150 Jahren mit der Anlage von Versuchsflächen für die Douglasie, und in den letzten Jahrzehnten wird sie verstärkt angepflanzt, da der Waldumbau voranschreitet und Fichten zunehmend Probleme haben.
  • Die Douglasie hat einige Herausforderungen, darunter den Pflanzschock, Wildverbiss, Frostschäden, Pilzerkrankungen wie die Douglasienschütte und Rotfäule im Holz.

Du kannst dir auch das Video zu dem Artikel ansehen!

Merkmale der Douglasie

Die Douglasie stammt eigentlich aus Nord Amerika und ist dort doppelt so hoch und doppelt so breit, wie wir sie hier in Deutschland sehen. Die Douglasie wird hier in Deutschland 50-60 m hoch und bis zu 1 m dick.

Sie wird in Nord Amerika bis zu 700 Jahre alt dabei müssen wir die Küstendouglasie und die Gebirgsdouglasie unterscheiden. In Deutschland ist sie noch nicht lange genug, um dieses Alter zu erreichen.

Wir erkennen die Douglasie an ihren Nadeln, die weich sind und beim reiben nach Orangen duften. Die Rinde ist in jungen Jahren glatt mit Harzbeulen. In späteren Jahren entwickelt sich eine starke Borke, die korkartig und rissig ist.

Natürliche Verbreitung

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Douglasien sind die Küstengebiete in Nord Amerika. Dabei prägen sich dort verschiedene Herkunft stark unterschiedlich aus. So dass wir hier in Deutschland mit den unterschiedlichen Herkünften andere Ergebnisse erzielten.

Die Douglasie ist mit Beginn des 19. Jahrhunderts nach Europa gekommen. Sie wurde zu Beginn hauptsächlich in Parkanlagen angebaut und ist nach und nach erst in die Wälder gekommen. Förster haben sie gezielt angepflanzt. Es gibt einige Versuchsanlagen, wo die ersten Douglasien für die Forstwirtschaft angepflanzt wurden.

Holznutzung

Die Verwendung für die Douglasie ist hauptsächlich im Holz. Das Douglasienholz eignet sich hervorragend als Ersatz für das Fichtenholz. So wird es als Bauholz, Konstruktionsholz und für die Möbelbau verwendet. Die Holzeigenschaften sind dabei sehr vergleichbar mit dem Fichtenholz und Kiefernholz.

Die Holzindustrie drängt die Forstwirtschaft sehr stark zu einem weiteren Anbau von Douglasien. Denn für sie wäre der Umstieg von Fichtenholz auf Douglasienholz sehr einfach zu realisieren.

Der Weg der Douglasie in den deutschen Wald

Für die deutschen Forstwirtschaft wurden vor etwa 130-150 Jahren erste Versuchsflächen angelegt. Diese Versuchsflächen sind bis heute erhalten und wir können dort alte Douglasien beobachten.

Besonders stark wurden Douglasien nach dem zweiten Weltkrieg angepflanzt, da sie sich durch ihr schnelles Wachstum hervortat. Die Eigenschaften der Douglasie sind dabei gut geeignet.

Sie ist eine schnellwachsende Baumart. Ihre Nadeln lassen sich sehr gut zersetzen und sie versauert die Böden nicht so sehr. Daher lässt sie sich auch gut mit anderen Baumarten mischen.

In den letzten 30 Jahren kommt die Douglasien noch häufiger zum Einsatz, da der Waldumbau weiter vorangetrieben wird und die Fichten zunehmend Probleme bekommen.

Gefahren für die Douglasie

Leider hat es die Douglas ja auch nicht so einfach in Deutschland. Bisher wird sie selten gesät und Naturverjüngung kommt noch seltener vor. So dass sie meistens gepflanzt wird. Allerdings erleidet die Douglasie sehr starken Pflanzschock, dass ein Großteil der jungen Pflanzen ausfällt.

In jungen Jahren frisst das Wild gerne die jungen Triebe an und wir haben große Schwierigkeiten mit Verbiss. Auch das Verfegen ist ein großes Problem für die Douglasie.

Wenn der junge Baum nun weiter wächst und die ersten Hürden geschafft hat, dann zeigt sich eine unterschiedliche Frosthärte. Das hängt von der Herkunft des Saatguts ab. Einige bekommen die falschen Jungpflanzen, sodass auch durch den Frost einige Absterben.

Den letzten Jahren beobachten wir auch eine starke Zunahme der Douglasienschütte, die für einen Nagelverlust sorgt. Die rußige Douglasienschütte ist eine Pilzerkrankung.

Der Nadelverlust schwächt die Douglasie und öffnet weiteren Schädlingen die Tür, die Douglasien anzugreifen.

Im weiteren Alter bildet sich bei den Douglasien oft die Rotfäule im Holz. Dies ist ein weiterer Pilz, der den Holzkern angreift und von außen nicht direkt ersichtlich wird. Allerdings wird das Holz dadurch entwertet für die Abschnitte.

Wir sehen also, dass die Douglasie im Vergleich zur Fichte besser dasteht, aber bei weitem nicht ohne Probleme existiert. Es sind also einige Herausforderungen vorhanden, wenn ihr Douglasien pflanzen wollt.

Zukunft der Douglasie

Daher stellt sich uns nun die Frage, welche Zukunft hat die Douglasie in Deutschland. Welche Rolle wird sie in Zukunft für den deutschen Wald einnehmen.

Hierbei zeigt sich wieder die grundlegende Debatte über einheimische und fremdländische Baumarten. Auf der einen Seiten wollen wir die potentiell natürliche Vegetation erhalten. Auf der anderen Seite wollen wir klimastabile Wälder aufbauen.

Die Douglasie zeigt dabei gute Chancen durch ein gutes stabiles Wachstum. Sie kann somit im Nadelmischwald mit Fichten und Tannen ideal wachsen und lässt sich auch bei Laubmischwäldern einbringen.

Wir dürfen dabei aber nicht die Risiken außer Acht lassen. Sie es gibt durchaus angebrachte Kritik und Gefahren für die Douglasien. Auf jeden Fall sollten wir mit der Douglasie nicht das gleiche Problem schaffen, wie wir es mit der Fichte getan haben. Die Douglasie ist keine Allgemeinlösung für den deutschen Wald. Wir müssen vielmehr standortgerecht Baumarten mischen und so einen vielfältigen Wald schaffen.

Was denkt ihr zur Douglasie? Überwiegen für euch die Vorteile oder eher die Gefahren? Welche Rolle spielt die Douglasie für euren Wald der Zukunft? Schreibt es gerne in die Kommentare und diskutiert mit!

Weitere Artikel, die für dich relevant sein könnten

Ginkgo für klimaresistente Wälder
Riesen-Lebensbaum für klimaresistente Wälder
Urweltmammutbaum für klimaresistente Wälder
Große Küstentanne für klimaresistente Wälder
Japanische Lärche für klimaresistente Wälder
Die Schwarzkiefer für klimaresistente Wälder

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert