Ökolandbau in Deutschland

In der Öffentlichkeit sprechen wir oft über Nachhaltigkeit. Dabei wird auch über die Lebensmittelproduktion gesprochen. Häufig reden wir dann über Bio oder den Ökolandbau, aber was ist das eigentlich?

In diesem Artikel wollen wir den Öko Landbau weiter kennen lernen, wir versuchen aber keine Fronten aufzubauen zwischen dem Ökolandbau und der konventioneller Landwirtschaft. Denn beide haben ihre Daseinsberechtigung. Oft wird angenommen dass die nachhaltige Landwirtschaft und Öko-Landwirtschaft gleichzusetzen sind, jedoch haben wir euch in einem anderen Artikel schon beschrieben was die nachhaltige Landwirtschaft eigentlich ist und was wir davon zu erwarten haben.

Was ist Ökolandbau?

Das oberste Ziel im Ökolandbau ist die Kreislaufwirtschaft, dass bedeutet es wird versucht alles in einem ökologischen Gleichgewicht und einen Kreislauf zu halten. Das zeigt sich besonders darin dass bei der Tierhaltung das Futter auf dem eigenen Hof angebaut wird. Der Mist der Tiere wird dann als Dünger auf den Acker gefahren. Die Anzahl der Tiere ist abhängig von der Betriebsfläche.

Der Ökolandbau möchte Ressourcen schonender arbeiten und Kreisläufe in den Mittelpunkt stellen. Die Tierhaltung soll ebenfalls artgerecht geschehen. Dies soll dazu führen, dass die Landwirtschaft umweltschonender wird. Dabei wird sich oft mit der konventionellen Landwirtschaft verglichen und das Ziel ist natürlicher als diese zu sein.

Der Ökolandbau hat dabei viele Namen, anderen Namen sind zum Beispiel ökologische, Bio oder organische Landwirtschaft.

Wichtige Merkmale für den Ökolandbau

Die wichtigen Merkmale für den Öko Landbau unterscheiden sich insofern von der konventionellen Landwirtschaft, dass diese andere rechtliche Vorschriften haben. So steht es auch konventionellen Landwirten offen diese strengeren Richtlinien freiwillig umzusetzen, sie sind jedoch nicht dazu verpflichtet.

Für den ökologischen Anbau existieren auf europäischer und nationaler Ebene andere Gesetze. Ziel ist die nachhaltige und vor allem natürliche Produktion. Daher sind synthetische Pflanzenschutzmittel mineralischer Dünger und gentechnisch veränderte Pflanzen weitestgehend verboten oder es wird freiwillig verzichtet.

Auch in der Tierhaltung gibt es detailliertere Beschreibungen so sollen die Tiere mehr Platz haben als in der konventionellen Landwirtschaft. Daher gibt es genaue Beschreibung wie viel Fläche für die jeweilige Tierart benötigt wird und es wird ein Maximum und es wird ein Maximum für den Betrieb festgelegt. Ebenfalls gelten andere Vorschriften für die Futtermittel. Ziel ist es hier eine tiergerechte Ernährung einzurichten.

Ein weiteres Ziel ist dabei die Abholzung des Regenwaldes zu unterbinden. Daher wird speziell auf die Herkunft und Produktion der Futtermittel wert gelegt.

Auch in der Lebensmittelproduktion wird ein anderer Schwerpunkt gelegt. So soll auf künstliche Aromen, künstliche Konservierungsmittel und weitere künstlich hergestellten Inhaltsstoffe verzichtet werden.

Dabei wird sich immer mit dem konventionellen Anbau verglichen und der Wunsch ist nachhaltiger als jener zu sein.

Ökologische Tierhaltung

Die Tierhaltung ist im Öko Landbau von besonderer Bedeutung, denn Sie sind fester Bestandteil in der Kreislaufwirtschaft. Dabei geht es vor allem um gerechtere Haltung. So ist oft vorgeschrieben dass die Tiere mehr Auslauf bekommen und insgesamt insgesamt mehr Fläche zur Fügung haben.

Für die Tierhaltung ist angestrebt, dass sich alte Haustierrassen weiter vermehren und so die Vielfalt erhöht wird. Wobei auch bei der ökologischen Tierhaltung von einer Massentierhaltung zu sprechen ist.

Der Ökolandbau hat allerdings zum Ziel, dass eine extensive Tierhaltung angestrebt ist. Das bedeutet es sollen weniger Tiere auf größeren Flächen gehalten werden. Weiter ist auch in der Ernährung der Tier Ein unterschied zu sehen, denn es darf deutlich weniger Kraftfutter verwendet werden als in der konventionellen Landwirtschaft. Das führt dazu dass die Tiere häufig kleiner bleiben und langsamer wachsen.

Innerhalb der Bioverbände zeigen sich allerdings große Unterschiede in den Vorschriften für die Tierhaltung. Dabei sind die Unterschiede sehr unübersichtlich, weil die Betriebe unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt haben. So ist das Thema der Kastration als auch der Arzneimittel unterschiedlich gehandhabt.

Insgesamt ist die Tierhaltung ein essenzieller Bestandteil für den Ökolandbau, denn der Mist wird als Düngemittel benötigt. So arbeiten viele reine Ackerbau-Betriebe mit tierhaltenden Betrieben in Kooperation zusammen.

Die besondere Ausnahme stellen hierbei vegane Ackerbetriebe dar. Dies Thema greifen wir in einem weiteren Artikel erneut auf.

Bio-Anforderungen in der EU

Historisch gesehen sind die Ökobetriebe innerhalb ihrer Anbauverbände gewachsen, so dass wenig öffentliche oder nach europäischen Richtlinien wirtschaftenden Betriebe existierten. In den letzten Jahren konnte allerdings ein starker Anstieg festgestellt werden.

Die europäische Ökoverordnung beschreibt die genauen Anforderungen an einen ökologische arbeitenden Betrieb. Betriebe die diese Regeln und Richtlinien einhalten und die Anerkennung besitzen, dürfen ihre Produkte mit dem EU Bio Siegel versehen.

Dabei dürfen die Erzeugnisse dann innerhalb Europas verkauft und als Bio Produkt beworben werden.

Die Vorschriften gehen dabei sehr stark ins Detail und beschreiben genaue Produkte und Namen von Medikamenten, Pflanzenschutzmitteln und vielen weiteren Mitteln. Der Umfang ist dabei sehr groß, weshalb die Herausforderung für Betriebe darin besteht immer aktuell nach den gültigen Richtlinien zu wirtschaften.

Bio-Verbände in Deutschland

Der Ursprung des Öko Landbaus liegt hauptsächlich in den Anbauverbänden. Dabei haben sich über die Jahre sehr viele verschiedene Zertifikatgeber und Verbände entwickelt, so dass man schnell den Überblick verlieren kann.

Die verschiedenen Verbände haben dabei andere Schwerpunkte und so unterscheiden sie sich inhaltlich recht stark. Sie alle verbindet, dass sie strengere Regeln als die EU Verordnung aufgestellt haben.

Einige Verbände legen mehr Wert auf den Ackerbau andere wiederum auf die Tierhaltung. Auch können verschiedene ideelle Überzeugungen festgehalten werden. So kommt es zu verschiedenen Ausprägungen innerhalb des Ökolandbaus.

In Deutschland sammeln sich alle Anbauverbände in in der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Landbau (AGÖL). Darüber hinaus hat sich in Deutschland auch der Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) gegründet. Beim BÖLW haben sich die Anbauverbände mit den Lebensmittelverarbeiter und Händlern von Bio Lebensmitteln zusammengeschlossen.

International Treffen sich die Anbauverbände in der Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegung (IFOAM). Diese setzen sich ein für eine nachhaltige Landwirtschaft im internationalen Raum.

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