Warum ich Forstwirtschaft studiert habe und was ich dir empfehlen würde!

Als ich in der 10. Klasse war, wollte ich immer Game Design oder Grafik Design studieren. Irgendwie etwas zu programmieren in der Richtung Informatik. Dann hatte ich die große Möglichkeit, in der USA ein Jahr an einem Schüleraustauschprogramm teilzunehmen.

In diesem Jahr habe ich meine Begeisterung für die Natur wieder gefunden, die ich durch Zocken verloren hatte. Jahrelang war ich bei den Pfadfindern und bei meinen Großeltern auf dem Land. Es hat mir immer viel Spaß gemacht. Dann kamen Angeln und Jagen mit großer Leidenschaft dazu. Den Angelschein in Deutschland zu machen war sehr leicht machbar, nur der Jagdschein hat sich nun doch sehr lange hingezogen. Inzwischen war ich also wieder leidenschaftlich in der Natur unterwegs.

Als ich wieder in Deutschland war, musste ich noch zwei Jahre Schule überstehen. Da stellte sich mir die Frage, was ich denn danach machen möchte. Ich bin sehr handwerklich unterwegs und nicht sonderlich groß akademisch. Also gingen meine Überlegungen in Richtung des Handwerks. Das Problem: Als Zimmerer oder Schreiner arbeitet man sich schnell kaputt und im Ausland ist es auch schwer einen Ruf aufzubauen. Da ich ja aber auch ein Abitur habe, kann ich ja auch was studieren. So habe ich angefangen zu suchen und überlegen, was ich in der Natur studieren kann, wo möglicherweise noch Jagen inklusive ist und wo die Ausbildung noch recht weit praktisch ist. So kam ich dann auf die Forstwirtschaft.

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Warum ich in Eberswalde angefangen bin

Wie es dann nach Eberswalde ging, war auch recht einfach. Ich habe mich also informiert, wo man Forstwirtschaft studieren kann. Es gab verschiedene Möglichkeiten. Nun war der Ort Eberswalde forstlich sehr vorbelastet und am besten aufgestellt. Also schrieb ich mich in Eberswalde ein. Nur in Eberswalde. Dort wurde ich dann angenommen.

Nach einem Jahr in Eberswalde bin ich hier wirklich noch immer sehr zufrieden. Manches ist für mich nicht so einfach, aber hier ist man unter Gleichgesinnten unterwegs. Es macht wirklich Spaß und ich kann mich hier wirklich ausleben. Meine berufliche Zukunft kann ich noch nicht so voraussehen, aber das wird sich sicher noch finden.

Wie blicke ich nun auf mein Studium zurück?

Ich bin weiterhin froh, Förster zu sein. Es war auf jeden Fall eine richtige Entscheidung, damals Forstwirtschaft anzufangen. In Eberswalde konnte ich meine Schwerpunkte so legen, wie ich es wollte und die Wahlmöglichkeiten waren auf jeden Fall ausreichend.

In meinem Studium habe ich mich auf die Pferdearbeit und die Unternehmensführung fokussiert. So habe ich sehr untypische Schwerpunkte gelegt, die ich auch nicht bereue. Denn so habe ich ein spannendes Profil entwickelt und habe die Themen gelernt, die mich auch interessieren.

Durch das Studium habe ich auch viele Kontakte knüpfen können. Wenn du Forstwirtschaft studieren möchtest, dann empfehle ich dir, dass du Veranstaltungen besuchst. Denn so kannst du erste Kontakte knüpfen. Die Forstwirtschaft ist in diesem Aspekt noch sehr auf persönliche Kontakte ausgelegt. Insgesamt ist es eine kleine Branche und so wird viel persönlich geklärt.

Meine Empfehlung an dich für dein Forststudium!

Wenn du auch Forstwirtschaft studieren möchtest, dann gratuliere ich dir erstmal für deine Entscheidung. Es ist ein spannendes und herausforderndes Berufsfeld. Ich habe drei Empfehlungen für dein Studium. Teils aus meinen Fehlern und aus meinen Erfolgen abgeleitet.

Erstens: Schreibe mit und mache dir gute Notizen.

Ich habe es in meinem Studium teilweise zu locker gesehen. Meine Gedanken waren, dass ich aus den Notizen der Dozenten ausreichend lernen kann. Nun, einige Jahre später arbeite ich die Vorlesungen erneut auf. Weil ich keine richtigen eigenen Notizen gemacht habe, ist das recht aufwendig. Mache die Notizen auch am besten Digital oder in guten Ordnern. Ich habe viele Notizen über die Jahre und etlichen Umzügen weggeschmissen, weil sie keine richtige Struktur hatten. Somit sind auch diese Notizen verloren gegangen. Also fang mit einem guten Konzept an.

Zweitens: Probiere dich aus und frage nach!

Es ist nicht wichtiger als dich in deinem Studium fachlich herauszufordern. Die Forstwirtschaft ist zu einem großen Teil sehr traditionell. Das ist gut und wichtig, denn wir erben den Wald von unseren Großeltern im Sinne der Förstergenerationen. Wir haben nur begrenzten Einfluss auf den Wald. In den “wenigen” Jahren unserer Tätigkeit können wir nur eine Veränderung annehmen und weitergeben. Daher sollten wir uns früh mit den Möglichkeiten auseinandersetzen. Es ist wichtig zu wissen, was möglich ist. Dafür ist es auch notwendig, wenn du die Möglichkeit hast, Fragen zu stellen. So kannst du von den Erfahrungen anderer lernen.

Drittens: Knüpfe Kontakte und besuche Veranstaltungen!

Ich komme aus einer Familie, die nur wenig Verbindungen zur Forstwirtschaft hat. So ist es für mich sehr wichtig gewesen, Kontakte zu knüpfen. Denn vieles in der Forstwirtschaft wird über Kontakte und auf persönlicher Ebene geklärt. Es wird die also nur helfen, wenn du auch unterwegs bist und Personen in der Branche kennenlernst. Das hat auch noch einen weiteren Grund. Auf diesem Weg kannst du mehr Erfahrungen machen, was dir direkt im Studium helfen wird. Aber auch nach dem Studium, wird es gute Vorteile bringen. Denn ein Wald ist niemals gleich. Daher wird es nur selten Fälle direkt aus dem Studium in der Praxis geben. Umso mehr Wälder und Förster zu triffst, umso mehr Ahnung wirst du haben, wie du mit dem Wald arbeiten kannst.

Abschließende Gedanken

Wenn du Fragen hast, kannst du dich auch gerne an mich wenden. Ich freue mich auch deine Anregungen und würde dir gerne helfen erfolgreich durch dein Studium zu kommen.

Das Forststudium ist auf jeden Fall eine gute Wahl! Ich habe sie bisher auch nicht bereut und finde immer neue Möglichkeiten den Wald kennenzulernen.

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