Was ist Forstwirtschaft

Die Wälder sind gerade ein großes Thema. Dabei wird auch viel über die Forstwirtschaft gesprochen. Doch was ist die Forstwirtschaft eigentlich? Sie wird aktuell für die schlechten Wälder verantwortlich gemacht, aber es gibt noch mehr über die Forstwirtschaft zu berichten.

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Forstwirtschaft ist Landnutzung

Neben der Landwirtschaft gibt es noch die Fischereiwirtschaft und die Forstwirtschaft. Meistens wird die Fischereiwirtschaft etwas ausgeklammert, weil es sich um die Gewässernutzung handelt. Die Forstwirtschaft kämpft mit der Landwirtschaft, um den Grund und Boden. Durch das Wachstum unserer Städte gibt es mittlerweile immer weniger Natur und offene Landfläche. Aktuell erleben wir in den Städten die Auswirkungen vom versiegelten Boden. Doch die Land- und Forstwirtschaft sind beide an die Fläche gebunden.

Wenn wir also mehr Wald haben wollen, müssen wir an anderer Stelle das Land einsparen. Das ist das Besondere am Land. Wir können jede Fläche nur für eine Nutzung hernehmen. Selbst wenn wir über die modernen Flächennutzungen sprechen, lassen sich dennoch nicht alle Nutzungen verbinden. Auch bei der Agroforstwirtschaft, einer Kombination aus Forst- und Landwirtschaft, werden die Landnutzungen nebeneinander angebaut.

Ein Quadratmeter kann also nur entweder Ackerland, Bauland oder Wald sein. Das bedeutet, dass die Forstwirtschaft eingeschränkt ist. Wir können unseren Wald nicht einfach so verlegen, weil wir das so wollen.

Eine weitere Besonderheit in der Landnutzung ist, dass die Forstwirtschaft in mehreren Jahrhunderten denkt und handelt. In der Landwirtschaft steht die Fläche jedes Jahr neu zur Verfügung. Unsere Wälder wachsen jedoch deutlich länger. So kann der Baum von heute von unseren Enkeln geerntet werden. Forstwirtschaft ist also auch eine Generationsaufgabe.

Forstwirtschaft ist Waldwirtschaft

Doch die Forstwirtschaft ist noch viel mehr. Sie ist Waldwirtschaft. Wir arbeiten und wirtschaften mit Wäldern. Forst ist ein Begriff, der einen geordneten Wald beschreibt. Auch wenn wir in Deutschland gerne Urwälder hätten, müssen wir in der Realität erkennen, dass wir diese nicht besitzen. In den letzten Jahren bemühen wir uns um eine natürliche Anbauweise und schützen viele Waldflächen. Jedoch können wir dort nicht von Urwäldern sprechen.

Warum unterscheide ich aber dennoch zwischen der Forstwirtschaft und der Waldwirtschaft? Das liegt besonders mit an der deutschen Forstwirtschaft. International sieht die Lage deutlich anders aus. In den meisten Ländern wird Holz auf Plantagen angebaut. In Deutschland wird das Holz im Wald angebaut. Es gibt strenge Gesetze, die die Kahlschläge verhindern und verbieten. Wir entnehmen Holz aus einem ständigen System. Daher besteht die Forstwirtschaft bei uns aus dem Management von Ökosystemen.

Die Forstwirtschaft ist also vielseitig und herausfordernd. Es gibt nicht die eine Forstwirtschaft. Denn auch die verschiedenen Böden und Klimazonen wirken sich auf die unterschiedlichen Baumarten aus. Es ist ein lebendiges Ökosystem. In der Forstwirtschaft sind wir darum bemüht, dieses Ökosystem sinnvoll zu erhalten und zu entwickeln. Es ist ein aktives Formen und kontrolliertes Ernten von Holz.

Hauptnutzung: Holzproduktion

Die Hauptnutzung des Waldes für die Forstwirtschaft besteht in der Holzproduktion. Wie auch die Fischereiwirtschaft und Landwirtschaft einem konkreten Ziel zuarbeiten, so ist auch die Forstwirtschaft einem konkreten Ziel zugeordnet. Die Forstwirtschaft hat die Aufgabe, nachhaltige und langfristig den Rohstoff Holz sichern.

Für diese Holzproduktion gibt es einen Rahmen, der in den Gesetzen geregelt wird. Es darf also nicht alles willkürlich passieren. Die Forstwirtschaft hat spezielle Kriterien. Überschrieben sind diese Grundsätze als “ordnungsgemäße Forstwirtschaft”. Für Waldbesitzer ist die Situation in Deutschland nicht einfach, da sie allgemein nur vom Holzverkauf finanziert werden. Die Nebenprodukte der Forstwirtschaft lassen sich nur schwer finanziell darstellen. Sodass auch die Waldbesitzer von der Holzernte abhängig sind.

Nebenprodukte der Forstwirtschaft

Neben dem Holz gibt es in der Forstwirtschaft noch weitere Produkte, die dem Wald zugeordnet werden können. Die meisten davon spielen kaum eine finanzielle Rolle. Viele sind tatsächlich eher eine kleine Nebenerscheinung und auch nicht überall zu finden.

Wildfleisch

Ein wichtiges Nebenprodukt ist das Wildfleisch. Häufig ist die Jagd im Wald verpachtet. Es gibt aber auch Eigenjagden. Im Wald wird aber gejagt. Bei erfolgreicher Jagd gibt es somit Wildfleisch, welches nicht nur für den Eigenverbrauch der Jäger verwendet wird. Viele Jäger verkaufen das Wildfleisch entweder privat oder auch an Großbetriebe. Das Fleisch hat eine sehr hohe Qualität und schmeckt super. Für viele von euch wird es überraschend sein, aber Wildfleisch ist billiger als viele es denken. Dennoch ermöglicht es weitere Einnahmequellen.

Pilze

Für Pilzsammler ist der Herbst immer ein besonderes Highlight. Ihr dürft für den Eigengebrauch auch Pilze im Wald sammeln. Je nach Region gibt es unterschiedlich viele Pilzvorkommen. Sie stellen allerdings keine finanziellen Gewinnmöglichkeiten für Waldbesitzer dar. Für uns ist es eine schöne Aktivität im Herbst die Pilze zu sammeln.

Beeren

Neben den Pilzen gibt es auch Beeren, die wir ernten können. Besonders möchte ich die Brombeeren und Heidelbeeren nennen. Auch hier gibt es wenig finanzielle Relevanz für den Waldbesitzer. Es ist einfach ein schöner Zeitvertreib und schmeckt als frischer Kuchen und als Marmelade gut.

Umweltleistungen

In den letzten Jahren ist der Klimawandel präsenter geworden und so sind auch die Umweltleistungen des Waldes in den Mittelpunkt gerückt. Es gibt verschiedene Förderungen und Angebote, damit diese auch für Waldbesitzer interessant werden. Besonders die Ökopunkte sind relevant geworden. Der Wald an sich ist unsere grüne Lunge. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Umweltleistungen, die der Wald für uns erbringt. Der Wald hat auch noch etliche andere Aufgaben, die er für uns übernimmt.

Soziale Leistungen

Besonders spannend sind für uns aber die sozialen Leistungen. Der Wald ist ein grünes Klassenzimmer für Schulen und Exkursionen. Wir gehen auch gerne in ihm spazieren und verbringen viel Freizeit im Grünen. Die letzten Jahre wurde der Wald verstärkt für die Erholung aufgesucht. Die Einschränkungen während der Corona-Pandemie haben uns motiviert, den Wald zu suchen. So haben die meisten den Wald wieder neu schätzen gelernt. Die meisten sozialen Leistungen erbringt der Wald kostenlos. Für die Waldbesitzer sind die sozialen Leistungen meistens mit Ausgaben verbunden, ohne dabei allerdings etwas als Gegenwert zu erhalten.

Sonstige Nebenprodukte

Der Wald hat noch viele weitere Nebenprodukte, die jedoch zu klein sind. Ein Beispiel dafür ist der Waldhonig. Einige andere Leistungen sind historisch vorhanden gewesen, wie der Hutewald. Besondere Wälder eignen sich auch als Saatgut für die Baumschulen. Der Wald ist einfach faszinierend und ich staune immer wieder neu, wie viel der Wald eigentlich kann.

Ziele der Forstwirtschaft

Nun haben wir nicht nur die Forstwirtschaft kennengelernt, sondern auch den Wald näher betrachtet. Denn die Aufgaben und Leistungen des Waldes gehören auch zur Forstwirtschaft. Wir können die Forstwirtschaft nicht ohne Wald besprechen.

Die Herausforderung der Forstwirtschaft ist es, dass alle Aufgaben und Leistungen in der Balance gehalten werden. Dieser Herausforderung müssen sich die Förster und Waldbesitzer in Deutschland stellen. Es ist nicht einfach, aber das macht den Beruf so interessant.

Die Forstwirtschaft hat also das Ziel, das Gleichgewicht zu erhalten. Sie muss ein lebendiges Ökosystem in einer Kulturlandschaft und dichten Besiedelung managen. Ich möchte nun versuchen, das Ziel etwas genauer zu beschreiben. Die Forstwirtschaft hat die nachhaltige Holznutzung zum Ziel. Dabei müssen die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Ansprüche des Waldes, des Waldbesitzers und der Bevölkerung berücksichtigt werden. Das Ziel ist also nur schwer zu erreichen und besteht oft aus Kompromissen.

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