Welche Wälder gibt es eigentlich? (8 verschiedene Waldkategorien)

Wenn wir über Wälder reden, dann sprechen wir oft von speziellen Wäldern, Waldbildern oder Waldarten. Doch welche Wälder gibt es eigentlich auf der Welt und wie können wir diese Einteilen? Um die verschiedenen Waldkatergorien wird es in diesem Artikel gehen! Wir haben für euch acht Kategorien zusammengetragen. Unsere Wälder sind sehr vielfältig. Sie beginnen beim Boden und setzen sich aus Bäumen zusammen.

Die Wälder können nach verschiedenen Kriterien eingeteilt werden, darunter:

  1. Entwicklungsstadium und Altersstadium: Pionierphase, Optimalphase, Zerfallsphase; Jugendstadium, Wachstumsstadium, Reifungsstadium, Verjüngungsstadium, Altersstadium, Zerfallsstadium, Plenterstadium, Grenzstadium; Jungwuchs, Jungbestand, Stangenholz, Baumholz.
  2. Arten und Begleitarten: Unterschiedliche Baumarten mit begleitender Vegetation.
  3. Baumtypen: Nadelwald, Laubwald, Mischwald.
  4. Vegetationszone: Tundra, Nadelwaldzone, Laub-/Mischwaldzone, Steppenzone, Savannen, Hartlaubzone, Wüsten, Regenwald.
  5. Höhenverteilung: Unterschiedliche Waldentwicklungen in den Höhenstufen, z. B. in den Alpen.
  6. Biotope: Besondere Standorte mit spezifischen Baumarten, z. B. Moorwälder, Auwälder, Mangroven.
  7. Nutzungsart: Wirtschaftswald, Schutzwald, Erholungswald, Bauernwald, Hutewälder, Grubenwälder, Nationalparks.
  8. Eigentumsart: Privatwald, Landeswald, Kommunal- und Stadtwald, Stiftungswälder, Bundeswald.

Welche Wälder gibt es?

Je nach Betrachtungsgrundlage teilen wir die Wälder in verschiedene Kategorien ein. Dafür unterscheiden wir 8 verschiedene Waldkategorien: Entwicklungsstadium, Arten und Begleitarten, Baumtypen, Vegetationszone, Höhenverteilung, Biotopen, Nutzungsart und Eigentumsart. Wie ihr seht, können wir die Wälder nach sehr viele Kriterien ordnen. Entscheidend für die Unterteilung ist vor allem, über welchen Gesichtspunkt wir sprechen. Dabei ist der Unterschied, ob wir global oder regional über die Wälder sprechen, ein Großer.

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1. Waldkategorie: Entwicklungsstadium und Altersstadium

Wir können den Wald nach seinem Entwicklungsstadium ordnen. Entwicklungsstadium ist gleichbedeutet wie der Begriff Altersstufe. Der einzige Unterschied ist dabei, die Unterscheidung zwischen Jahren, Baumdicke/-höhe und der Waldphase. Dabei lässt sich der Wald nicht immer eindeutig einer Gruppe zuordnen.

Bei der Einteilung von Entwicklungsstadien oder Altersstufen können wir drei Ansätze unterscheiden.

Eine sehr grobe Einteilung erfolgt in drei Kategorien. Die Pionierphase, die Optimalphase und die Zerfallsphase. Dabei zeigt dies sehr allgemein an, in welchem Bereich wir uns im Wald zeitlich finden.

  • Pionierphase: Junger Wald, kleine Bäume, sehr lichter Wald
  • Optimalphase: Ältere, dicke Bäume, dichter Wald
  • Zerfallsphase: Alte Bäume, umgefallene Stämme, sehr viel Totholz

Die Forstwirtschaft geht noch einen Schritt weiter und unterteilt die Entwicklungsstadien in Jugendstadium, Wachstumsstadium, Reifungsstadium, Verjüngungsstadium, Altersstadium, Zerfallsstadium, Plenterstadium, Grenzstadium. Dabei werden die vorherigen Stufen noch deutlicher unterteilt, damit ein sehr detailliertes Bild vom Wald entsteht.

Die dritte Möglichkeit für die Einteilung bietet sich in der natürlichen Altersstruktur des Waldes. Dabei wird nach der Höhe und Dicke der Bäume unterteilt. Der Wald unterteilt sich hierbei in den Jungwuchs, den Jungbestand, das Stangenholz und das Baumholz.

2.Waldkategorie: Arten und Begleitarten

Wenn die den Wald mit den verschiedenen Baumarten beurteilen, dann unterteilen wir den Wald oft in die Baumarten mit ihren bestimmten Begleitarten. Die Einteilung nach Arten und Begleitarten hat den Vorteil, dass wir auch Aussagen über die Standorte treffen. Wir wissen also viel mehr Details über den bestimmten Wald.

Für diese Einteilung gibt es allein in Deutschland hunderte Möglichkeiten. Jede Baumart wächst je nach Standort und weiteren Voraussetzungen mit anderer Begleitvegetation. So gibt es den Waldmeister-Buchenwald, den Tannen-Buchenwald und den Hainsimsen-Buchenwald. Nur um einige zu nennen. Dabei gewinnen wir hier nicht nur von den Bäumen einen Überblick, sondern auch von der Moos-, Kraut- und Baumschicht.

3. Waldkategorie: Baumtypen

Wir können unsere Wälder auch nach Baumtypen einteilen. So können wir unterscheiden zwischen Nadelwald, Laubwald und Mischwald. Diese Einteilung ist sehr beliebt und wird gerne benutzt, wenn wir allgemein über den Wald reden.

Speziell ist diese Einteilung für unseren Fortschritt im Waldumbau verwendet. Seit Jahren versucht die Forstwirtschaft weniger Nadelwald und mehr Laub- und Mischwald zu haben.

Die Überlegung dahinter ist, dass Laub- und Mischwälder typischer sind für Deutschland und auch für das Klima viele Vorteile mit sich bringen. Von den meisten Laubbaumarten wird angenommen, dass diese besser auf die Klimaveränderung reagieren.

4. Waldkategorie: Vegetationszone

Die nächste Möglichkeit die Wälder zu unterteilen ist in die Vegetationszonen. Dabei umfassen die Vegetationszonen deutlich mehr als nur die Wälder, weshalb wir hier nur auf einige betreffenden Zonen eingehen werden.

Die Vegetationszonen folgen in etwas immer den Klimazonen. So wandern sie auch in verschiedenen Abschnitten über den Globus.

Bei den Vegetationszonen unterscheiden wir in acht, die in vier Klimazonen angelegt sind.

In der polaren Klimazonen finden wir die Tundra als Vegetationszone. Darauf folgt die gemäßigte Zone, in der wir die Nadelwaldzone, die Laub-/Mischwaldzone und Steppenzone finden. Savannen, Hartlaubzone und Wüsten gehören zur Subtropischen Zone. Als letztes haben wir die Tropische Zone, in die der Regenwald gehört. Dabei finden wir in allen bis auf der Wüste verholzende Pflanzen.

Die Einteilung in die Vegetationszone macht vor allem in der globalen Betrachtung Sinn, denn für Deutschland gibt es dort keine Unterschiede. International hilft die Unterscheidung allerdings, wenn wir die Wälder vergleichen wollen.

5.Waldkategorie: Höhenstufen

Wir können die Wälder auch nach ihrer Höhenlage einteilen. So macht dies besonders in bergigen Regionen Sinn. Mit zunehmender Höhe verändert sich der Sauerstoffgehalt und die Vegetationszeiträume durch die niedrigeren Temperaturen. Sodass wir dort andere Wälder antreffen.

Für das richtige Verständnis der Höhenstufen müssen wir beachten, dass die Modelle sich dabei immer auf ein spezielles Gebirge richten. Denn die Gebirge befinden sich zum Teil in verschiedenen Klimazonen. Durch die Klimazonen verschieben sich einige Begrifflichkeiten und auch Waldarten.

Da wir von Deutschland ausgehen werden wir hier die Werte für die Alpen betrachten. Die Alpen lassen sich in neun fachliche Höhenstufen unterteilen, die wir in sechs deutsche Bezeichnungen übersetzen können.

  • Tieflandstufe, fachlich planar: natürliche Laubwälder
  • Hügellandschaft, kollin: Buchen, Ende der Eichenwälder, Weinbau
  • Tiefste Mittelgebirgsstufe, submontan: Buchen-Fichten-Tannen-Wälder
  • Mittelgebirgsstufe, tiefmontan, mittelmontan, obermontan, hochmontan: Buchen-Fichten-Tannen-Wälder mit deutlich abnehmendem Laubanteil, Grenze des Laubwaldes
  • Tiefste Hochgebirge, subalpin: Kampfzone für Wälder, sehr wenige Laubbäume, meistens Nadelbäume
  • Hochgebirge, alpin, nival: Allgemein Waldfrei, vereinzelt noch Weideflächen, bis zur Vegetationsgrenze

Die Höhe bringt eine natürliche Baumgrenze mit sich. Besonders für Deutschland finden wir in der Höhenverteilung sehr verschiedene Waldentwicklungen. So kommen wir von natürlichen Laubwäldern, zu Mischwäldern und hin zu Nadelwäldern. Alle diese Wälder existieren auch natürlich. Die Begrenzung erfolgt durch verschiedene Faktoren.

6. Waldkategorie: Biotope

Wälder stehen in verschiedenen Standorten und schaffen dort besondere Biotope. Zum Teil haben sich die Biotope über eine lange Zeit dort entwickelt oder kommen durch natürliche Umweltbedingungen zustande.

Diese Wälder haben sehr markante Eigenschaften und lassen sich nicht überall reproduzieren. Häufig haben diese Wälder daher auch einen speziellen Schutz.

In Deutschland finden wir Moorwälder oder Auwälder. Diese existieren als Biotop mit dazugehörigen Baumarten. Dabei können dort verschiedene Waldtypen stehen.

Ein internationales Biotop sind die Mangroven, denn dort wechselt der Wasserstand und regelmäßig wird die Region überflutet.

Solche Biotope sind sehr interessante Ökosysteme und kommen nur an bestimmten Orten vor. Daher prägen sie einige Regionen auch, weil sie so einzigartig sind.

7. Waldkategorie: Nutzungsart

Wir können die Wälder auch nach ihren Nutzungsformen einteilen. Diese Unterteilung hat allerdings einige Schwachstellen und macht für einen deutschlandweiten Vergleich wenig Sinn, denn wie welcher Wald genutzt wird, steht nicht festgeschrieben.

Die Einteilung hat dennoch ihre Vorteile. So kommt es häufig in der Beschreibung von historischen Wäldern zu der Beschreibung der Nutzung. Da früher die Wälder noch stärker einem bestimmten Nutzen dienten. Heutzutage unterscheiden wir meist zwischen Wirtschaftswald, Schutzwald oder Erholungswald. Dabei gibt es Wasserschutzgebiete, Geröllschutz und weitere Schutzarten. Mehr zu den Schutzfunktionen findet ihr hier.

Doch historisch gab es noch mehr Nutzungen. Kleine Waldstücke kommen oft von Bauernhöfen. Daher werden sie Bauernwald genannt.

Früher wurden auch die Schweine für die Fütterung in den Wald getrieben. Daraus resultierten Hutewälder in denen besonders viele Eichen mit großer Krone stehen.

Besonders im Ruhrgebiet finden wir noch Grubenwälder. Die zentrale Funktion war es Grubenholz zu produzieren. Daher stehen dort viele Buchen und Hainbuchen mit Stockausschlag.

Als weitere Nutzung finden wir auch Nationalparks heutzutage. In ihnen steht der Wald unter besonderem Schutz. Ziel ist es dort einen natürlichen Urwald über die Jahre entstehen zu lassen.

8. Waldkategorie: Eigentumsart

In Deutschland haben wir sehr viele verschiedene Eigentumsarten. Daher können wir die Wälder auch nach den Eigentümern sortieren. Das wird besonders dann gemacht, wenn wir verstehen wollen, wer verantwortlich ist. Dabei stellen wir fest, dass die Hälfte aller Wälder in Deutschland in privatem Besitz ist.

Es gibt in Deutschland Privatwald, Landeswald, Kommunal- und Stadtwald, Stiftungswälder und Bundeswald. Meistens wird bei der Unterteilung der Besitzarten auch eine Einteilung der Flächenanteile vorgenommen. Daher wissen wir wie viele Großprivatwaldbesitzer und wie viele Kleinstprivatwaldbesitzer wir in Deutschland haben.

Mehr zu dem Waldbesitz findet ihr hier.

Wir können Wälder auch deutlich weiter einteilen. Es kommt immer auf unsere Kriterien an, welche wir betrachten wollen. Wir können auch den wirtschaftlichen Wert des Waldes als Grundlage nehmen. Eine weitere Möglichkeit wäre auch die Ursprünglichkeit im Vergleich zur potenziell natürlichen Vegetation zu vergleich.

Wie ihr seht, gibt es für den Waldvergleich viele Möglichkeiten und verschiedene Kriterien.

Meistens ist der Betrachtungshintergrund dafür entscheidend. So kann es in Gesprächen aber durchaus Verwechslungen geben.

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