Wie ist der Wald aufgebaut – 5 Stockwerke des Waldes

Bei unserem Waldspaziergang sehen wir, dass der Wald unterschiedlich hoch ist. Es gibt viele verschiedene Pflanzen in dem Ökosystem Wald. Wie ist Wald aufgebaut? Die Grundbausteine sind Bäume und Böden, doch der Wald teilt sich auf insgesamt fünf Stockwerke auf!

Der Wald besteht aus mehreren Stockwerken, die nur zusammen den Wald ergeben. Jedes Stockwerk bietet anderen Lebewesen einen passenden Lebensraum. Wir unterscheiden in die Wurzel-, Moos-, Kraut-, Strauch- und Baumschicht. In der Forstwirtschaft nennen wir die Aufteilung in die verschiedenen Schichten die Stratifikation.

Jede einzelne Schicht hat ihre Besonderheiten, die wir in diesem Artikel kennenlernen wollen.

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Die 5 Stockwerke des Waldes

Wurzelschicht

Wir beginnen unter dem Erdboden und begleiten den Wald dann über die verschiedenen Etagen. Die Wurzelschicht beschreibt alles, was unter Erde liegt. Dabei kann sie sehr tief sein, wenn wir eine Pfahlwurzel begleiten. Sie kann aber auch fast oberirdisch sein, wenn wir im Gebirge unterwegs sind. Dort wachsen meistens Flachwurzler, die ihren Halt in den Steinen suchen.

Der Wurzelbereich dient auch als Lebensraum für Regenwürmer, Wühlmäuse und sehr viele Insekten. Besonders die oberen Zentimeter sind voll mit Leben. Dort findet die meiste Arbeit im Wald statt.

Es gibt dort nur sehr wenig Pflanzen, weil nur die Wurzeln und Knollen sind.

Die Besonderheit ist, dass hier die Pilze leben. Denn der größte Anteil der Pilze wächst unterirdisch.

Die Wurzelschicht zusammengefasst:

  • ist von -20m bis 0m tief
  • ist Lebensraum für Regenwürmer, Wühlmäuse und Insekten
  • ist Lebensraum für Wurzeln und Knollen
  • Besonderheit: Pilze wachsen hauptsächlich unterirdisch

Moosschicht

Als Nächstes finden wir die Moosschicht. Sie ist bekannt, wenn wir im Herbst Pilze sammeln. Wir finden die meisten Pilze in der Moosschicht. Das sind aber nur die oberirdischen sichtbaren Pilze, das meiste ist unter der Erde.

In der Moosschicht bildet sich der Humus, der dann in den Erdboden gebracht wird. Es fällt das Laub darauf. Welches dann von Insekten zersetzt wird.

Wir finden hier also reges Leben. Hauptsächlich sind hier Insekten, wie Käfer, Spinnen und Ameisen, unterwegs.

Pflanzen finden wir hier in Form von Flechten und Moosen. Die ein sehr guter Wasserspeicher für den Wald sind. Sie schützen auch die Wurzeln der Bäume vor den Sonnenstrahlen.

Die Moosschicht zusammengefasst:

  • ist von 0m bis 0,1m hoch
  • ist Lebensraum für Insekten, wie Ameisen, Spinnen und Käfer
  • ist Lebensraum für Flechten und Moose
  • Besonderheit: Die Humusbildung findet hier statt!

Krautschicht

In der nächsten Schicht finden wir mehr Pflanzen und es wird auch bunter.

Für die Pflanzen ist das Leben so nah am Boden schwierig. Wir sehen aber sehr schöne Frühlingsblüher. Die Baumsprösslinge gehen auch im Frühjahr auf. Denn dann bekommt die Krautschicht das meiste Licht.

Im weiteren Jahresverlauf wachsen hier vor allem Schattenpflanzen, die mit wenig Licht auskommen. Besonders häufig finden wir Gräser und Farne.

Besonders in der Tierwelt lassen sich die Kraut- und Strauchschicht schwer auseinanderhalten. Denn der Übergang ist fließend. An sich kann man die Krautschicht daran erkennen, dass die Pflanzen nicht verholzen. Also die „Stämme“ grün bleiben.

Für die Tiere ist dies allerdings eine Nebensache. Sie fressen sich daran satt. Es leben in der Krautschicht vor allem die Feldhasen, Wildkaninchen und der Fuchs. Ebenso finden wir Bodenbrüter, wie zum Beispiel der Auerhahn.

Die Krautschicht zusammengefasst:

  • ist von 0m bis 1m hoch
  • ist Lebensraum für Feldhasen, Auerhahn und Fuchs
  • ist Lebensraum für Frühlingsblüher, Farne und Gräser
  • Besonderheit: Über das Jahr ändern sich die Pflanzen.

Strauchschicht

Nach der Krautschicht finden wir die Strauchschicht. Wie der Name schon sagt, finden wir die Sträucher. Sträucher sind verholzende Pflanzen, die aber nicht zum Baum werden. Also keinen einen Stamm entwickeln und zwischen 1 m und 3 m groß werden.

So existieren in der Strauchschicht Sträucher, Büsche und junge Bäume.

Die Sträucher werden gerne als Brutplätze von Vögeln verwendet. Denn sie können sich zwischen den Zweigen gut verstecken.

Größere Tiere finden ihr Futter in den jungen Knospen und Zweigen. Sie schälen auch einige Äste für die frische Rinde. Besonders oft finden wir Spuren von Rehböcken und Rotwild. Die ihre Geweihe an den Ästen gerieben haben, um den Bast im Frühjahr loszuwerden.

Die Strauchschicht zusammengefasst:

  • ist von 1m bis 3m hoch
  • ist Lebensraum für Nester von Vögeln, Futter von Wild und Insekten
  • ist Lebensraum für Sträucher, Büsche und junge Bäume
  • Besonderheit: Spuren von Wild in den Ästen.

Baumschicht

Wir sind in der bekannten Baumschicht angekommen. Sie macht den Wald zum Wald. Wir finden die verschiedensten Baumarten. Die Baumschicht beinhaltet alle Bäume und beginnt dabei bei 3 Metern und geht bis zu 50 Metern. Sie kann auch höher werden, je nach Klima und Region.

In der Forstwirtschaft unterscheiden wir die Baumschicht nochmals. Denn wir legen ein besonderes Augenmerk auf die Bäume. Die verschiedenen Baumschichten sind für den Waldbau und das Waldwachstum sehr wichtig. Dabei erfolgt die Einteilung in die natürlichen Altersstufen.

In der Baumschicht leben nur noch wenige Tiere, wie die Fledermaus, das Eichhörnchen, die Eule und der Specht.

Die Baumschicht zusammengefasst:

  • ist von 3m bis 50m tief
  • ist Lebensraum für Fledermaus, Eule, Eichhörnchen und Specht
  • ist Lebensraum für Bäume
  • Besonderheit: Die Forstwirtschaft unterscheidet in natürliche Altersstufen.

Wir finden im Wald also fünf verschiedene Schichten, die sich als Stockwerke aufbauen. Die Übergänge können dabei fließend sein. In einigen Wäldern finden wir nicht alle fünf Stockwerke, sondern nur einige. Ebenfalls kann es sein, dass wir nicht alle Merkmale finden. So ist der Wald noch immer Natur und ist nicht immer nach Lehrbuch gewachsen!

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