Wie werde ich Jäger – Dein Weg zur Jagd

Du willst in der Natur unterwegs sein und dich der Jagd widmen? Die Jagd wird immer beliebter. Doch wie wirst du eigentlich Jäger?

Damit du auf die Jagd gehen kannst, hast du drei Etappen vor dir: Die Jägerprüfung, den Jagdschein und den Begehungsschein. Die Jägerprüfung ist die theoretische und praktische Ausbildung. Den Jagdschein kannst du nach erfolgreicher Prüfung bei der unteren Jagdbehörde erhalten. Danach brauchst du noch ein Revier, in dem du jagen darfst. Dafür ist der Begehungsschein notwendig. Er erlaubt dir in dem Revier die Jagd auszuüben. Was genau die Etappen bedeuten, findest du im Folgenden!

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Die Jägerprüfung

Die Voraussetzung für die Jagd ist der Jagdschein. Doch kannst du den nicht bekommen ohne ein Prüfungszeugnis der Jägerprüfung. Wenn du nach dem Jagdschein suchst, dann wirst du viele Angebote finden. Die Anbieter veranstalten Kurse als Vorbereitung für die Jägerprüfung. Sie geben dir allerdings nicht den Jagdschein.

Welche Kursangebote gibt es?

Für die Vorbereitung auf die Jägerprüfung gibt es heutzutage verschiedene Angebote. Auf der einen Seite wollen wir die Angebote vorstellen. Danach wollen wir auch die verschiedenen Anbieter betrachten.

Wochenendkurse, Kompaktkurse oder Abendkurse

Bei den Kursen können wir grundsätzlich drei Kursarten unterscheiden. Wochenend- und Abendkurse sind sehr regional. Meistens werden sie von der Kreisjägerschaft der Landesjagdverbände angeboten. Dabei gehen die Kurse oft über ein Jahr. Daher eignet sich das Angebot besonders für diejenigen, die einmal pro Woche über ein Jahr Zeit haben.

Das andere häufige Angebot ist der Kompaktkurs. Meistens werden diese Kurse von Jagdschulen angeboten. Dafür seid ihr dann drei Wochen direkt an der Jagdschule unterwegs. Dort habt ihr alle Ausbilder an einem Ort und werden sehr speziell auf die Jagdprüfung vorbereitet. Es geht hier vor allem darum euch fit zu machen für die Prüfung.

Jagdverband oder Jagdschule

Die zwei größten Anbieter für die Kurse sind auf der einen Seite die Jagdverbände und auf der anderen Seite die Jagdschulen. Die Unterscheidung ist auch wichtig, denn sie unterscheiden sich in der Praxis tatsächlich auch weit voneinander.

Für die Jagdschulen ist es ein Business-Konzept und sie verdienen ihren Lebensunterhalt mit der Ausbildung für die Jägerprüfung. Sie sind daher auch umso mehr bemüht auf dem aktuellen wissenschaftlichen und technischen Stand zu sein. Dabei sind die Kurse dann auch mit einem höheren finanziellen Aufwand für euch verbunden. Sie sind also in den meisten Fällen teurer. Für die Jagdschule bietet sich auch an, dass ihr dorthin reist und es als Urlaub anseht.

Bei der Kreisjägerschaft handelt es sich oft um einen Teil der Landesjagdverbände. Ihr habt dort regional die Möglichkeit von Jägern zu lernen. Oft sind es mehr oder weniger Ehrenamtliche Ausbilder. Die eine Begeisterung haben jungen Jägern die Jagd näher zu bringen. Hier bietet sich an regional die Ausbildung zu machen. Denn so knüpft ihr die ersten. Kontakte in eurer Region. Ihr kommt so auch mit der praktischen Seite der Jagd in Berührung. Die Kurse sind meistens kostengünstiger als die Angebote der Jagdschulen. Allerdings haben die Kreisjägerschaften eine andere Ausstattung an Material.

Wie ihr seht haben beide Anbieter und auch die Angebote verschiedene Vor- und Nachteile. Ihr könnt also aussuchen, was besser zu eurer Situation passt.

Was sind die Prüfungsrichtlinien?

Ein wichtiger Punkt ist die Prüfungsrichtlinie in dem jeweiligen Bundesland. Je nach Bundesland unterscheiden sich die Prüfungsrichtlinien und Gesetze. Daher informiert euch vorab in welchem Bundesland ihr eure Prüfung ablegen wollt. Denn auch das hat einen Einfluss auf euren Erfolg bei der Jägerprüfung.

Wie ist die Jägerprüfung aufgebaut?

Der Aufbau der Jägerprüfung ist allerdings in allen Bundesländern gleich. Die Prüfung besteht aus drei Teilen. An einem Tag habt ihr die schriftliche Prüfung. Nach bestehen der schriftlichen Prüfung dürft ihr die mündliche Prüfung ablegen. Wenn ihr diese bestanden habt und vor allem die Waffenhandhabung erfolgreich abgeschlossen habt, seid ihr zugelassen zur Schießprüfung.

Schriftliche Prüfung

Die erste Prüfung ist eine schriftliche Prüfung. Diese besteht aus den sechs Themenblöcken der mündlichen Prüfung. Zu jeden Gebiet bekommt ihr schriftliche Fragen. Ein Teil der Fragen ist in Multiple Choice Form und ein paar sind als offene Fragen formuliert.

Diese Prüfung müsst ihr bestehen, dass ihr weiter an den Prüfungen teilnehmen könnt. Es gibt hier nur ein gesamtes bestehen.

Mündliche Prüfung

Wenn ihr die schriftliche Prüfung bestanden habt, seid ihr für die mündliche Prüfung zugelassen. Dabei könnt ihr euch die mündliche Prüfung als Fachgespräch vorstellen. Ihr werdet in sechs Themen von zwei Prüfern abgefragt.

Die sechs Themenblöcke sind Wildbiologie, Natur- und Umweltschutz, Waffentechnik/-handhabung, Jagdliche Praxis, Wildkrankheiten und rechtliche Vorschriften.

Dabei werdet ihr in jedem einzelnen Gebiet abgefragt und müsst jedes Gebiet bestehen. Wenn ihr in einem Gebiet durchgefallen seid, dann könnt ihr weiterhin an den anderen Gebieten teilnehmen. Wenn ihr dann eine Nachholprüfung habt, stehen für euch nur noch die offenen Gebiete an. Ihr müsst also nicht alles zur gleichen Zeit bestehen.

Bei den mündlichen Prüfungen zeigt sich die tatsächliche Härte des “grünen Abiturs”. Die Prüfungen sind von den Themenbereichen sehr umfänglich.

Schießprüfung

Nach erfolgreicher Absolvierung der mündlichen Prüfung könnt ihr die Schießprüfung ablegen. Dabei gibt es in den verschiedenen Bundesländern unterschiedliche Vorgaben, die ihr bestehen müsst. Daher lohnt sich auch hier vorab zu prüfen, welche Vorgaben für euch relevant sind. Meistens wird euch das zu Beginn der Übungen erklärt.

Der Jagdschein

Nachdem du die Jägerprüfung erfolgreich abgelegt hast, steht der Jagd nur noch wenig im Weg. Ihr müsst euren Jagdschein nun bei der unteren Jagdbehörde beantragen. Dafür benötigt ihr ein paar Formalien.

Es gibt ein Antragsformular und ihr benötigt das Prüfungszeugnis.  Darüber hinaus müsst ihr einen Ausweis mitnehmen und Passbilder.

Wichtig ist auch, dass ihr eine Bestätigung von eurer jagdlichen Haftpflichtversicherung mitführt. Denn diese ist auch Voraussetzung für den Jagdschein.

Bedenkt auch, dass ihr eine Gebühr entrichten müsst, um den Jagdschein zu lösen. Ihr könnt euch zwischen einem Ein-Jahres oder Drei-Jahres Jagdschein entscheiden.

Der Begehungsschein

Nun habt ihr alles geschafft! Ihr habt den Jagdschein in euren Händen. Wie ihr aber in der Ausbildung gelernt habt, könnt ihr nicht einfach so in den Wald und jagen gehen.

Ihr benötigt die Berechtigung in einem Revier auf die Jagd zu gehen. In den ersten drei Jahren seid ihr noch Jungjäger und habt kein Pachtrecht. Ihr dürft also kein eigenes Revier besitzen.

Dafür könnt ihr euch aber ein Revier suchen und dort einen Begehungsschein ausgestellt bekommen. Dieser erlaubt euch dann in dem Revier zu jagen.

Es gibt auch Möglichkeiten auf die Jagd zu gehen ohne ein Revier. Ihr könnt auf Gemeinschaftsjagden eingeladen werden. Allerdings sammelt ihr dort weniger Erfahrung euch fehlt die jagdliche Praxis, die mit einem Revier verbunden ist. Daher lohnt es sich, dass ihr euch ein Revier sucht.

Mit einem Revier bekommt ihr auch die Unterstützung von den anderen Jägern im Revier. Ihr könnt von deren Erfahrung lernen.

Nun habt ihr es geschafft und ihr seid Jäger! Waidmannsheil und viel Erfolg auf der Jagd!

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